Dieses Peugeot 103 - Mofa fand ich im Internet. Da es von mir aus gesehen ganz in der Nähe lag und außerdem recht günstig inseriert war, musste ich dem Anbieter natürlich einen Besuch abstatten.
Dort angekommen verstand ich, weshalb der Verkäufer auf Bilder beim Inserat verzichtete...
Das komplette Mofa war von oben bis unten komplett mit der Sprühdose in einem merkwürdigen Metallic - Grau lackiert worden. Hierbei wurde keine Rücksicht auf eine korrekte Vorgangsweise gelegt,
sämtliche Teile wurden - ohne sie zuvor abzubauen - so wie sie waren am Mofa lackiert. Doch damit nicht genug: Nach einer Weile gefiel dem Vorbesitzer sein neues Grau wohl nicht mehr, jedenfalls
begann er damit, die zuvor aufgetragene Lackschicht "abzukratzen". Hier wurde extrem grob vorgegangen, am Gepäckträger kam anscheinend sogar das Cuttermesser zum Einsatz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das komplette Mofa war optisch unansehnlich geworden. Zahlreiche Kratzer vom Messer "zierten" die Oberfläche.
Trotz allem konnte ich die Peugeot, dazu noch eins meiner 103 - Lieblingsmodelle (da mein allererstes Mofa ein solches war), nicht stehen lassen und schlug zu.
Hier einige Bilder des zugegebenermaßen erschreckenden Anfangszustands:
Da das Mofa in diesem Zustand einfach nicht mehr fahrar war, entschloss ich mich für einen kompletten Neuaufbau.
Um diesen zu ermöglichen, wurde die 103 zunächst komplett zerlegt.
Im ersten Restaurationsschritt wurde der Motor auseinandergebaut. Dabei bot sich mir ein wirklich außergewöhnlicher Anblick: Der äußere Zustand des Mofas setzte sich auch beim Motor fort! Hier
ist wohl jemand ohne Öl gefahren...
Erstaunlich, dass der Kolben trotzdem noch lief und nicht feststeckte!
Da an dem Motor doch mehr zu machen war als ich es zunächst annahm, kamen die zu lackierenden Teile als nächstes an die Reihe. Diese wurden vom alten Lack befreit und entsprechend
grundiert.
An diesem Punkt stellte sich die Frage nach der späteren Farbgebung: Da ich schon eine orangene 103 besaß und ich schon seit geraumer Zeit mit einem grünen Modell liebäugelte, entschloss ich mich
zum originalen Peugeot - Grün. Doch zuerst stand die Grundierung auf dem Programm... Von dieser gibt es leider keine Bilder, jedoch vom Zustand davor.
Anschließend ging es an den Motor: Dieser musste aufgrund seines extrem schlechten Zustands komplett neu gemacht werden. Es kam also eine neue Kurbelwelle, ein neuer Zylinder, ein neuer
(natürlich passender) Kolben und vieles mehr zum Einsatz. "Normale" Arbeiten, wie neue Lager und Dichtungen, wurden natürlich ebenfalls verrichtet.
Nun konnte endlich lackiert werden. Nachdem die entsprechenden Teile trocken waren, ging es an den schönsten Teil einer jeden Restauration: An den Zusammenbau! Die ersten Schritte zum "neuen"
Mofa...
Die größte Arbeit war getan! Fast war die 103 schon fertig, es fehlten lediglich ein paar Kleinigkeiten wie Aufkleber, Tankblenden und Rückspiegel.
Nachdem diese Teile auch noch ihren Platz an das Mofa fanden war es dann soweit: Ein weiteres, abgeschlossenes Mofa - Projekt!
Auch für mich ist es - obwohl mich diese 103 einiges an Nerven und vor allem Zeit gekostet hat - immer wieder schön, das fertige Mofa mit den Bildern vom Anfangszustand zu
vergleichen:
Wieder einmal wurde ein altes Fahrzeug gerettet!