Yamaha SR 500

Schon seit etlichen Jahren war es ein großer Traum von mir, nicht nur Mofas & Mopeds in der Garage stehen zu haben, sondern auch ein "großes" Motorrad. Nicht irgendeins sollte es sein, mir gefiel schon immer die SR 500 von Yamaha am besten. Kickstarter, einfache, aber dennoch robuste Technik und die schlanke Linie des Motorrads waren der Grund dafür, dass die SR schon sehr früh mein Lieblingsmotorrad wurde.

 

Gleichzeitig stand für mich fest, dass ich an meiner SR - sollte es dazu kommen - auch einige Dinge verändern und umbauen würde: Es sollte auf so wenig "Schnickschnack" wie möglich herauslaufen.

 

Als ich dann im Sommer 2020 eine SR fand, überlegte ich nicht lange und schlug zu.

Glücklicherweise waren schon einige Umbauten, die ich geplant hatte, durchgeführt und vom TÜV abgenommen worden, beispielsweise der seitliche Kennzeichenhalter oder ein LSL - Lenker. Auch das Rahmendreieck wurde bereits frei geräumt und die entsprechende Elektrik anderweitig untergebracht.

Trotzdem gab es an dem Motorrad noch einiges zu tun. So war beispielsweise eine GFK - Sitzbank verbaut worden, die meiner Meinung nach nicht wirklich gut zum Motorrad passte. "Problematisch" war hierbei, dass nicht einfach eine andere Sitzbank gekauft und montiert werden konnte, da zunächst der Rahmen angepasst werden musste.

 

Eine gängige Umbaumaßnahme bei der SR besteht darin, bei anderen Sitzbänken etc. den original sehr langen Rahmen zu kürzen und anschließend die beiden einzeln nach hinten verlaufenden Rahmenteile mit einem "Loop" zu verbinden. 

Außerdem muss ein Platz für die Batterie gefunden werden, die nicht mehr im Rahmendreieck oder in der GFK - Sitzbank versteckt werden kann. 

 

Ich entschied mich bei meinem Umbau dazu, ein gekürztes Schutzblech nach hinten verlaufen zu lassen, auf dem eine kleine Rücklicht - Stopplicht - Kombination Platz fand. Das Schutzblech wurde außerdem nach vorne in den Motorraum verlegt, sodass der K&N - Luftfilter vor Schmutz & Steinen geschützt wurde.

 

Außerdem wurde der vom Vorbesitzer verbaute Digitaltacho gegen einen kleinen in analoger Optik getauscht, der mir deutlich besser am Motorrad gefiel.

Als Nächstes ging es an den Auspuff.

Da mir der extrem kurze Auspuff, den der Vorbesitzer verbaut hatte, nicht gefiel, wollte ich einen anderen verbauen.

 

Viele Zubehöranlagen, die es zu kaufen gibt, "fressen" im Vergleich zum originalen Auspuff allerdings eher Leistung. Die meisten, die das nicht tun, sind wiederum nicht im Straßenverkehr zulässig. Deshalb gestaltete sich die Suche nach einer geeigneten Anlage langwieriger als zunächst angenommen. Den originalen Auspuff wollte ich nicht verbauen, da dieser extrem lang ist und bis zum Hinterrad reicht. Da mir eine solche Optik nicht gefiel, suchte ich nach einer anderen Lösung.

Ich entschied mich dazu, bei meinem Umbau den "Drag Pipe" zu verbauen, der von Sebring hergestellt und von Kedo vertrieben wird. Leider werden vom besagten Auspuff immer nur kleinere Serien hergestellt, sodass diese sehr oft vergriffen sind. Glücklicherweise konnte ich noch einen ergattern! Gefertigt wurde die Anlage aus gebürstetem Edelstahl, das mir durch die matte Optik im Vergleich zur polierten Variante deutlich besser gefiel.

 

Allerdings gab es ein weiteres Problem: Sämtliche Halterungen, an denen normalerweise Auspuffanlagen befestigt werden (i.d.R. sind dies Befestigungspunkte an den Soziusfußrasten), waren an meiner SR durch den Umbau des Vorbesitzers nicht mehr vorhanden.

Aus diesem Grund musste ich mir eine Alternative suchen, um den Auspuff befestigen zu können. Dies geschah durch das Anfertigen eines speziellen Halters, der hinter dem Schalldämpfer verläuft und dadurch seitlich nicht zu sehen ist. Betrachtet man das Motorrad von der Seite, fallen nun keine störenden Halterungen mehr am Endschalldämpfer ins Auge.

Für das Yamaha - Projekt wurden außerdem neue Aufkleber designed (an dieser Stelle nochmal ein ganz großes "Danke" an Nadine von "blond ink"!). Da die bisherigen Aufkleber mit dem JR-Mopeds - Schriftzug auf weißem Hintergrund durch die geplante Neulackierung des Tanks nicht passten, entschloss ich mich dazu, für das Projekt andere zu verwenden.

Außerdem konnte ich am 12.09.2020 die fertige Sitzbank beim Sattler abholen. 

Da mir keine der im Handel erhältlichen Sitzbänke für das Projekt gefiel, wurde ein Gestell in Einzelanfertigung aus Edelstahl hergestellt. Das wurde im Anschluss daran aufgepolstert und entsprechend meinen Vorstellungen bezogen.

Ich entschied mich dabei für einen Bezug aus braunem Kunstleder.

 

Ein großes Lob geht an die "Autosattlerei Leopold" in Ettlingen, die sich wie immer viel Zeit für mich und meine Wünsche genommen & die Sitzbank vollendet hat!

 

Darüber hinaus wurde ein neuer Luftfilter von K&N verbaut.

Am 18.09.2020 bekam ich den lang ersehnten Tank vom Lackierer zurück.

Der Tank, der zuvor vom Vorbesitzer schwarz lackiert wurde, hatte an einigen Stellen Mängel, sodass er nicht einfach neu lackiert werden konnte, sondern zuerst sandgestrahlt und neu verspachtelt wurde.

Anschließend wurden mehrere Lackschichten aufgetragen.

 

Bei dem Projekt entschied ich mich dazu, den Tank in einem beigen Farbton zu lackieren, der mir in Kombination mit der braunen Sitzbank sehr gut gefiel.

Vom Ergebnis bin ich sehr begeistert - an dieser Stelle ein großes Lob an die "Knörr GmbH" in Gaggenau, die das Spachteln und Lackieren des Tanks übernommen hat!

Auch das vordere Schutzblech wurde neu lackiert. An Stelle eines Plastik - Kotflügels in Carbonoptik wurde ein schwarz lackierter Aluminiumkotflügel verbaut. 

Am 19.09.2020 war es dann endlich soweit: Nach etlichen kleineren Arbeitsschritten wie der Montage des Krümmerbands, dem Einstellen des neuen Tachos und Testfahrten zum Abstimmen des (stärkeren) Motors konnte das Projekt abgeschlossen werden.

 

Von Anfang an bestand das Ziel darin, die SR zwar so minimalistisch wie nur möglich zu gestalten, gleichzeitig aber mit der Lackierung, der entworfenen Sitzbank und einer Menge Details für eine in sich stimmige Optik zu sorgen.

Vom Ergebnis meines ersten Motorradprojekts bin ich selbst sehr begeistert und freue mich schon auf die zahlreichen bevorstehenden Ausfahrten mit der SR!


                                

Joshua Rönsch

Mopedwelt Murgtal & Heidelberg

 

info@jr-mopeds.de